Übergewicht bei Kindern - Was tun?


Jedes sechste Kind zu dick.

Jeder zweite Erwachsene ist zu dick. Aber auch schon jedes sechste Kind hat mit demselben Problem zu kämpfen und ist übergewichtig. An den Genen kann es nicht liegen, denn diese sind ja immer noch dieselben wie vor tausenden von Jahren. Neben zu wenig Bewegung ist eine falsche Ernährung die Hauptursache von Pausbäckchen und Speckröllchen.

Altersdiabetes mit fünf Jahren

Schon im Kleinkindalter geht es los: Zu viel tierisches Eiweiß, zu viel Weißmehl, zu viel Zucker sowie ein Übermaß an falschen Fetten macht viele Kids nicht nur dick, sondern oft auch krank. So war der jüngste Patient mit Alterszucker (Diabetes Typ 2) bei Diagnosestellung gerade einmal fünf Jahre alt - und er kam nicht etwa aus den USA, sondern aus Deutschland!

Was macht uns dick und krank?

Vor Jahren rätselte man über diese Frage und kam zu dem Entschluss, weniger Fett und mehr Kohlenhydrate zu empfehlen.

Dieser dramatische Fehler von immer mehr Kohlenhydrate rächt sich jetzt nicht nur an unseren Kids, sondern allgemein ist das Übergewicht in unserer Gesellschaft weit verbreitet.

Dies führt unweigerlich zu einen erhöhten Gesundheitsrisiko.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Diabetes Typ 2
  • Erhöhte Blutfette

Hingegen macht Fett nachhaltig satt. Die richtigen Fette sind enorm Gesund.

Fett können Sie energiereich durch den Tag bringen, wenn ihre Fettverbrennung optimal funktionieren würde.

Weitere Gesundheitsbeschwerden, die gerne mit Übergewicht einhergehen und oft schon Kinder betreffen können, sind

  • Gallensteine,
  • eine Fettleber,
  • Wirbelsäulenprobleme, Rückenschmerzen sowie übergewichtsbedingte Fehlstellungen der Gelenke, die zu X-Beinen und Spreizfüßen führen können.

Hormonelle Störungen können sich infolge von Übergewicht ebenfalls einstellen und eine frühzeitige Pubertät bis hin zu Unfruchtbarkeit mit sich bringen. Selbst Asthma kann sich bei Übergewicht verschlimmern, und nachts sorgen Atemstörungen dafür, dass dicke Kinder lauter schnarchen als schlanke Kinder.

Versteckte Kohlenhydrate

Damit ein Auto überhaupt fährt, braucht es Kraftstoff (Energie). Jede Körperzelle benötigt Energie zum Arbeiten. Bei unserem Auto haben wir noch alles im Griff, ist der Tank (Akku) voll, beenden wir den Tankvorgang. Kein Mensch würde auf die Idee kommen weiter Treibstoff in einen überfüllten Tank zu schütten.

Beim Essen schaut das leider häufig ganz anders aus. Wir stopfen zu viele falsche Nahrungsmittel in uns hinein, als wir für den Energiebedarf überhaupt benötigen. Dies führt zur Fettsucht und ernährungsbedingten Erkrankungen.

Übergewichtige Kinder oft Außenseiter

Übergewicht führt bei Kindern außerdem nicht selten zu einem geringen Selbstwertgefühl, zu Außenseitertum sowie zu Mobbing durch Gleichaltrige. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihr Kind nicht zum Opfer wird. Achten Sie auf eine gesunde, vitalstoffreiche und lebendige Ernährung. Sie macht Ihr Kind nicht nur schlank, sportlich, leistungsfähig und beliebt, sondern beugt schon jetzt späteren Zivilisationskrankheiten vor.

Doch wie genau geht man vor? Was kann man tun, damit das dicke Kind - und zwar ganz entspannt und gutgelaunt - wieder schlank wird?

Die richtige Ernährung beginnt direkt nach der Geburt.

Muttermilch ist die von der Natur vorgesehene Nahrung für Babys in den ersten Lebensmonaten. Sie enthält in den ersten Lebenstagen der Kleinen etwas mehr Protein (2,6g/100ml), ab der dritten Woche dann nur noch ca. 1,1g Eiweiß pro 100 Milliliter bei einem Energiegehalt von durchschnittlich 69 Kilokalorien. Daher dürfen wir davon ausgehen, dass diese Kalorien- und Eiweiß Mengen ideal für das gesunde Wachstum eines Babys sind.

Zu viel Eiweiß aus Milch oder auch aus anderen tierischen Quellen macht jedoch Kinder nicht nur dick. Es verlangt außerdem Schwerstarbeit von den Nieren, denn es wird zu Harnstoff abgebaut und der muss über die Nieren erst einmal ausgeschieden werden können.

Weil Säuglingsnieren den Urin noch nicht so stark konzentrieren können wie ausgereifte Nieren, ist dazu eine erhöhte Flüssigkeitsmenge nötig. Wenn Babys sich jedoch mit dem Trinken zurückhalten, ist dies besonders ungünstig. Auch der Darm wird nicht selten in Mitleidenschaft gezogen. Studien belegen, dass Kuhmilch im ersten Lebensjahr zu unbemerkten Darmblutungen führen kann.

Was Sie tun können, wenn Ihr Kind zu Übergewicht neigt

Ganz klar: Eine Diät kommt für Kinder - genau wie für Erwachsene - nicht in Frage. Die Lösung heißt: Geschickte Umstellung der Ernährung kombiniert mit mehr Bewegung.

Animieren Sie Ihr Kind zu mehr Bewegung.

Legen Sie mehr Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurück und lassen Sie das Auto in der Garage. Gehen Sie so oft wie möglich auf den Spielplatz. Vielleicht schaffen Sie sich ein Trampolin an, denn das animiert auch die größten Bewegungsmuffel zum Austoben.

Nur kalorienfreie oder -arme Getränke zum Durstlöschen. Dass Gezuckertes wie Limonade schadet, leuchtet ein. Doch auch Milch, Getreidedrinks und Säfte enthalten ca. 50kcal pro 100ml. Geben Sie Ihrem Kind am besten Wasser (z. B. kalziumreiches Mineralwasser) oder ungesüßten Tee (Rotbuschtee schmeckt auch ohne Zucker), allenfalls mit einem sparsamen "Schuss" reinem Fruchtsaft (ohne Zusätze) aufgepeppt.

Kochen Sie selbst, vermeiden Sie Fertiglebensmittel.

Nur dann können Sie sicher sein, dass Unerwünschtes wie Zucker, Weißmehl, Salz, viel ungünstiges Fett, Zusatzstoffe usw. nicht im Magen Ihres Kindes landet.

Bieten Sie Nahrungsmittel - besonders für Zwischenmahlzeiten - mit geringer Energiedichte (wenig Kalorien) und gleichzeitig mit hoher Vitalstoffdichte an.

Das Sättigungsgefühl wird nicht von der Menge an aufgenommenen Kalorien gesteuert, sondern vom gefüllten Magen. Deshalb sind Salate, Gemüse – und in ausgewogenen Mengen auch Obst - ideal, weil Ihr Kind sich daran satt essen kann, ohne zu viele Kalorien aufzunehmen.

Verschlanken" Sie Ihre Familienkost, indem Sie z. B. Lieblingsgerichte Ihres Kindes wie Nudeln mit Soße durch untergemischtes Gemüse kalorisch "verdünnen". Tauschen Sie Weißmehl Produkte gegen die Vollkornvariante aus (Vollkornmehl anfangs unter das Weißmehl mischen und allmählich den Vollkornanteil immer grösser werden lassen).

Geben Sie Ihrem Kind Speisen, die es kauen muss.

Joghurt, Pudding oder Brei sind schnell in den Mund gelöffelt. Es dauert jedoch mindestens 20 Minuten, bis das Sättigungsgefühl einsetzt. Bis dahin ist viel Joghurt oder Brei im Magen gelandet. Wenn Ihr Kind hingegen die Nahrung, z. B. Fingerfood richtig kauen muss, isst es in der gleichen Zeit automatisch weniger.

Trinken statt essen.

Es ist heutzutage eine verbreitete Unsitte, Kindern auch zwischen den Hauptmahlzeiten permanent Essen anzubieten. Schon Babys sitzen im Kinderwagen oder Autositz und lutschen ständig an einem Keks oder einer Reiswaffel. Abgesehen davon, dass dies auch für die Zähne schlecht ist, gewöhnen sich die Kleinen beizeiten ans "Daueressen". Doch das ist völlig unnötig und stellt nur eine schlechte Angewohnheit dar. Selbst ein wenige Wochen alter Säugling kommt bereits zwei Stunden ohne Nahrung aus. Natürlich kann Ihr Kind bei Hunger eine Zwischenmahlzeit bekommen. Bieten Sie ihm zuvor aber immer erst mal etwas zu trinken an. Oft können Kinder Hunger und Durst nicht so ganz genau unterscheiden und nach einem Getränk ist der Magen zunächst einmal voll und der Hunger vorerst weg.







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